Dave Harrington Group
Einlass 19 Uhr // Beginn 20:30 Uhr
Tickets: https://bit.ly/2JEcu0x
Dave Harringtons letztes Album, Pure Imgination, No Country, ist das Resultat enormer Stärke und besonderer Rafinesse, auf einer Weltachse, in der sich alle Wege kreuzen, eine furchtlose Synergie von Genres und psychische Sphären.
In PINC werden Harringtons Konzepte im Windschatten seines Werkes rekapituliert. Beschriebe Post-Genre Fusion das künstlerische Vorhaben, alle veralteten Muster auszutreten, so würde Harrington als Pionier dieser Soundwirbelungen gelten. Als Jazz Bassist begonnen gedieh Harringtons Wirken in den experimentellen New Yorker Dunstkreisen von Bill Frisell und John Zorn. Schaffensperioden in Psychedelic- und Noise Bands folgten und mündeten 2011 im kollaborativen Debüt und verehrten Darkside-Projekt mit Nicolas Jaar.
Im regen Instrumenten-Wechsel entpuppte sich Harrington als einer der ungewöhnlichsten Gitarren-Virtuosen des Jahrhunderts – er vermengt avant-gardistische, improvisierte Jazz Roots mit den psychedelischen Maßstäben Jerry Garcias und David Gilmours und erschafft ausgefeiltes und entfesselndes Material für die Tanzfläche. Das neue Album ähnelt Darkside weniger. Es entfaltet sich auf einer anderen Achse, verbleibt dennoch im selben Kontinuum. Harrington nutzt die Gitarre als Leitstimme, die um die neuartige Kernsprache des begabten Kaders bestehend aus dem Vibraphonisten Will Shore, Synth-Bassist Andrew Fox, Drummer Samer Ghadry und Post-Rock Polymat Laes Horntveth (Jagga Jazzist) peripher ausreift.
Das Ergebnis ist ein schillernder Dialekt zwischen hell und dunkel, eine Gemeinschaft, die falsches Binär-Denken untergräbt und ihren Platz in der Ko-Existenz findet. Dieser instrumentale Ausdruck verweigert sich einem Leben in der Blase und stellt sich der greifbaren Angst vor dem Ungewissen. Gleichzeitig wird der Glaube an die Möglichkeit versprüht, vage Unsicherheit und düstere Wirklichkeit zu überkommen – zumindest für einen Augenblick.
Pure Imagination, No Country dekonstruiert die Mauer des tagtäglichen Trübsinns und ordnet sie neu und flacher an. In diesem Prozess eröffnet sich ein beruhigender Gegenpol zum Wahnsinn, ein wacher Traum, der einen, nachdem man seine Augen rasch öffnet, die Dinge etwas klarer betrachten lässt.
Photo Credit | Spencer Zahn