Hilfsprojekt für Menschen auf der Flucht
Einsatzzentrale CADUS und Hub für Hilfsorganisationen am Holzmarkt
Auf dem Grundstück An der Michaelbrücke 1, ist im März 2022 die (temporäre) Einsatzzentrale für die Ukraine-Mission von CADUS entstanden. Der Verein CADUS ist mit Büro und „Makerspace“– einer Werkstatt für den Bau von mobiler Nothilfe- Infrastruktur – seit 2017 am Holzmarkt ansässig.
Gemeinsam mit weiteren humanitären Hilfsorganisationen, wie der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GIZ, Sea-Watch, Blindspots, #LeaveNoOneBehind, wurde hier zudem ein „Hub“ geschaffen, von dem aus die Organisationen ihre Hilfsaktionen gemeinsam koordinieren. Verschiedene Akteure – viele mit jahrelanger Erfahrung in der humanitären Nothilfe – können sich hier vernetzen und Synergien nutzen, etwa bei Technik und Logistik, dem Ermitteln lokaler Bedarfe, dem Austausch über funktionierende Routen oder Briefings von Mitarbeitern, die in die Kriegs- und Krisengebiete reisen.
Der Holzmarkt stellt Räumlichkeiten, Infrastruktur, Personal und sein Netzwerk bereit, um die Arbeit im Hub zu unterstützen.
Hilfsgüter-Logistikzentrum und „Solidarity Shop“ von Berlin to Borders
Der Hub dient zugleich als Logistikzentrum für Hilfsgüter, die mit LKW-Konvois wöchentlich an die Polnisch-Ukrainische Grenze gefahren werden. Mit einem Teil der gespendeten Hilfsgüter konnte der „Solidarity Shop“ eingerichtet werden. Hier können bedürftige Menschen täglich zwischen 14-18 Uhr Textilien, Lebensmittel, Hygieneartikel aber auch Spielsachen oder Tierfutter abholen. Die Hilfsgütersammelaktion von „Berlin to Borders“ ist aus einem Zusammenschluss zahlreicher Berliner Institutionen aus der Club- und Subkultur entstanden.
Holzmarktquartier als Anlaufstelle und Notunterkunft
Im benachbarten Holzmarktquartier am Spreeufer werden die unterschiedlichen Hilfsaktionen koordiniert. Das Quartier ist Anlaufstelle für Menschen auf der Flucht, die hier eine Beratung mit muttersprachlicher Übersetzung in Anspruch nehmen können.
Es gibt praktische Hilfe bei Arztbesuchen, Amtsterminen, bei der Bewältigung von Registrierungsvorgängen/Bürokratie, kostenfreie warme Mahlzeiten im Restaurant Katerschmaus, Internetzugang und juristische Erstberatung in Zusammenarbeit mit der Kanzlei GZK. Für Familien gibt es geschützte Räume, Spielflächen und Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Veranstaltungsräume im Holzmarktquartier können in Absprache mit dem Krisenstab der Berliner Senatsverwaltung kurzfristig (wieder) als Notunterkunft für bis zu 100 Menschen umfunktioniert werden. Die entsprechenden Strukturen sind erprobt und werden vorgehalten.